Donnerstag, 18. August 2011

Rakshabanden un Independence Day


Am 13.8. feierten alle hier Rakshabanden, ein Fest aus dem Hinduismus. Dabei bitten die Frauen die Männer um ihren Schutz und Beistand. Bei einer kleinen Zeremonie bemalen die Mädchen die Stirn des Jungen, drücken etwas Reis darauf, füttern ihm Zucker, umrunden das Gesicht mit einer Rupien-Münze und mit einer Kerze und binden schließlich ein Bändchen an den Arm des Jungen. Bei mir wurde eine Ausnahme gemacht…obwohl ich kein Junge bin, durfte ich an dem Ritual teilnehmen. In der ganzen Stadt hat man auch noch am nächsten Tag Männer und Jungen mit roter Farbe und Reis auf der Stirn, sowie bunt schillernden Armbändern gesehen. Vor allem in Familien (zwischen Schwester & Bruder bzw. Ehefrau & Ehemann) ist dieses Ritual von großer Bedeutung.
Shruti und ich beim Rikshabanden-Ritual
Zwei Tage darauf, am 15.8., wurde die Unabhängigkeit Indiens gefeiert. Es ist ein nationaler Feiertag, daher fand kein Unterricht statt. Einige Läden, sowie der Gemüsemarkt um die Ecke haben aber trotzdem geöffnet.
Im ganzen Land wurden die Flaggen gehisst…hört sich einfach an, wird aber durch ein Ritual aus dem Hinduismus begleitet. Wenn man im Hinduismus etwas Respekt zollt, wird ein Stein davor gelegt, der wird mit Wasser besprengt, mit rotem Farbpulver und Blumen bestreut und mit Räucherstäbchen eingeräuchert. Dann wird darauf noch eine Kokosnuss zerschlagen. Die Kokosnuss symbolisiert mit seinen zwei „Augen“ und einem „Mund“ die Männlichkeit. Das Zerschlagen auf dem Stein bedeutet nun, dass die Männlichkeit zerbricht und sich ganz dem Verehrten hingibt…in diesem Fall der Flagge. So wurde bei uns im Social Centre, sowie in ganz Indien vor dem Hissen der Flagge dieses Ritual abgehalten. Ich als Gast durfte Die Kokosnuss zerschlagen und die Flagge dann hissen…Das war eine große Ehre!
Das Theaterstück des 1st Year
Dann hat noch jede Collegestufe (Year 1-3) etwas vorgeführt…eine Rede, ein Lied und ein kurzes Theaterstück.

indische Kanbbereien


Danach saßen wir in der Conference Hall alle zusammen und haben süße und salzige Knabbereien genossen und natürlich Cha (Tee). Dort ging auch das Programm weiter…die meisten Sachen waren spontan, was egal war, weil es dabei nur um Spaß haben ging.




Chandbibi

Da wir ja einen Tag frei hatten, habe ich danach mit einigen Students einen großen Ausflug zum Chandbibi gewagt. Zu 16. In einer Rikscha…was ein Erlebnis! Chandbibi ist ein großer Turm auf einem Hügel vll. 15km außerhalb…dort hat einst die gleichnamige Königin Chandbibi und ihr Mann gelebt. Weil sie eine zu intelligente Frau war und den Männern Angst gemacht hat, wurde sie auch ermordet…soweit ich das verstanden habe.



Mir wird also nicht langweilig und ich befinde mich mitten im indischen Leben…was sehr laut und bunt und „crowded“ ist.
Soweit so gut…inzwischen unterrichte ich etwas Englische Grammatik, deswegen nicht wundern, wenn der nächste Eintrag etwas auf sich warten lässt ;)

Eure Sarah

1 Kommentar:

  1. Sehr interessant, diese ehrenvollen Zeremonien kennt man hier ja nicht ;)
    Danke für die tolle Beschreibung, man ist quasi dabei! Bis zum nächsten Bericht... Alles Gute!

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